Das Jahr 2020 war für unsere Vereinsarbeit von der Corona Krise geprägt.
Anfang des Jahres wurde unser Schulgebäude der Primary School fertig gestellt. Als im Frühjahr die Corona Krise anfing in der Welt wirksam zu werden, beschlossen wir unser Gebäude als mögliches Behelfskrankenhaus der regionalen Regierung von Tansania zur Verfügung zu stellen. Wir wussten damals nicht, welchen Verlauf die Corona-Pandemie in Tansania nehmen würde.
Deshalb organisierten wir Hilfsgüter und Hilfsmittel für Ärzte vor Ort und nahmen Kontakt mit den lokalen Regierungsvertretern auf, die im Bezirk Mbeya die Corona Krise managen.
In Kooperation mit ihnen finanzierte wir umfangreiche Hilfsprogramme, die den Menschen an unserem Projektstandort helfen sollten, durch die Krise zu kommen. Wir finanzierten sowohl für die staatlichen, als auch für die kirchlichen Arztstationen Infrarotfieberthermometer, Schutzausrüstung, Desinfektionsmöglichkeiten für bedürftige Menschen vor Ort. Alinaswe unterrichtete die Menschen über die Notwendigkeiten, Hygienemaßnahmen einzuhalten. Außerdem fuhr Alinaswe täglich viele erkrankte Patienten ins Krankenhaus. Wir organisierten Nahrungsmittelvorräte, um kranke Menschen versorgen zu können. Anfang Mai beschloss die Regierung Tansanias, dass es im Land keinen Lock down geben wird. Außerdem wurde von der Regierung kommuniziert, dass das Coronavirus in Tansania keine Rolle mehr spielt. In unserer Kommunikation nach Tansania hielten wir uns daher an den vorgegebenen Kurs der Regierung und stellten fest, dass es Menschen gibt, die an Grippe oder Malaria leiden und die unsere Hilfe brauchen. Alinaswe erkrankte in dieser Zeit schwer, so dass ihm von unserer Seite ein Urlaub verordnet wurde. In dieser Zeit erkrankten auch zahlreiche Schwestern an Fieber und Husten. Nähere Informationen dazu können bei uns erfragt werden.
Im Oktober wurde in Tansania gewählt. (Infos über die politische Lage in Tansania bitte selbst im Netz suchen). Alinaswe berichtete im Vorfeld der Wahlen von einer intensiven Prüfung unseres Partnervereins Taphpet. Es wurden sämtliche Geldbewegungen und Geldtransfers und unsere Programme untersucht. Alinaswe berichtete stolz, dass alles in Ordnung gewesen sei. Alinaswe wurde wegen dieser Zuverlässigkeit in ein Regierungsprogramm einbezogen, bei dem es um das sehr sensible Thema geht, wie minderjährige Mädchen vor ungewollten Schwangerschaften geschützt werden können. Insbesondere die Zwangsverheiratung von Kindern in den oft noch sehr archaisch geprägten Stammeskulturen möchte die Regierung beenden. Wir sind mit Alinaswe im Gespräch, ob es für uns möglich ist, Frauen ohne Bildungsabschluss zu unterstützen.
Wegen der Corona Krise ist unsere Arbeit, sowohl in Deutschland, als auch in Tansania erheblich eingeschränkt gewesen. Wir konnten nicht, wie geplant, nach Tansania reisen, um die Einweihung der Schule zu feiern. Im nächsten Jahr hoffen wir sehr auf eine Veränderung der Verhältnisse und auch, dass wir so schnell wie möglich mit dem Bau des nächsten Gebäudes anfangen können.