Hintergründe zum aktuellen Projekt Bau eines Wohnhauses mit der Stahlmodul-Bauweise in der Schwesternschaft.
Alinaswe hat vor Ort einen Schweißer gefunden, der die Module in der nötigen Qualität schweißen kann. Diese Arbeiten sind jetzt abgeschlossen. Die Arbeiten (schweißen und bohren) wurden pauschal pro Modul bezahlt. Auf dieser Grundlage können wir jetzt den Preis kalkulieren, den das Bausystem kostet, wenn man es in Tansania produzieren lässt.
Der Bau des Wohnhauses ist für die Schwesternschaft aus mehreren Gründen wichtig. Die Schwestern brauchen dringend Wohnraum. Dieser ist nicht ausreichend vorhanden, so dass einige der Schwestern gar nicht auf dem Gelände des Konvents untergebracht werden können. Auch die Schwestern, die im Kindergarten arbeiten, benötigen einen Ort zum wohnen.
Des weiteren können wir die Kosten für zukünftige Bauprojekte kalkulieren, inklusive aller Nebenkosten, wie Schrauben, Farben, Verbrauchsmaterial, Transportkosten usw.
Ein weiterer wichtiger Teil dieses Projekts war, dass wir vor Ort unsere Qualitätsansprüche dargestellt haben. Die Bezahlung der Arbeiten an den Modulen erfolgt nur dann, wenn die Qualität der Schweißnähte von Alinaswe überprüft wurden. Im Zweifelsfall wurde ein Foto an mich geschickt.
Beim Schweißen der Stahlträger ist es wichtig, dass die Module von beiden Seiten geschweißt werden. Dieses Verfahren wird dann angewendet, wenn ein „Durchschweißen“ des Materials wegen der Materialstärke nicht möglich ist. Ohne den von uns geschickten Generator wären diese Schweißarbeiten nicht möglich, da kleinere Generatoren, aber auch der vorhandene Netzstrom, nicht die Stromstärke erreichen, die zum echten Einschmelzen des Schweißgutes in die Schweißträger nötig ist. Vor Ort machten wir diesbezügliche Tests. Die Ergebnisse zeigten sehr deutlich, dass bei zu geringen Stromstärken das geschmolzene Material der Schweißelektrode sich nur sehr oberflächlich mit dem Stahlträger verband und bei einem kräftigen Hammerschlag sich die Verbindungen trennten. Bei der Verwendung des Generators waren die Stahlträger fest miteinander verbunden.
Ein weiterer wichtiger Punkt für uns ist, dass Alinaswe jetzt ein System gefunden hat, die Abrechnungsdaten so aufzubereiten, dass wir ohne größere Nachfragen damit arbeiten können. So können wir die Verwendung der Gelder unkompliziert belegen. Dies ist besonders wichtig, wenn wir später mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit arbeiten. Denn dann prüfen nicht wir die Abrechnung, sondern die Profis vom Bundesrechnungshof.